Werl. „Ohne Eltern geht Schule nicht“ –dieses klare Bekenntnis zur Elternmitwirkung hat Eva Jansen, seit September Leiterin der Abteilung "Katholische Schulen in freier Trägerschaft" beim Erzbistum Paderborn, bei der Sitzung der Arbeitsgemeinschaften Schulpflegschaften der Katholischen Elternschaft im Erzbistum in den Ursulinenschulen in Werl abgegeben.
Die AG hatte Eva Jansen zur 37. Sitzung eingeladen, um sich von ihr aus erster Hand über Schulangelegenheiten informieren zu lassen. Ein großes Thema war hier der Umgang mit der Inklusion an den erzbischöflichen Schulen.
„Katholische Schulen haben sich nie der Inklusion verschlossen und werden es auch nicht tun“, erklärte sie. Inklusion sei ein fester Bestandteil des Lebens an katholischen Schulen auch ohne dass dieses explizit hervorgehoben werde. Dabei stellte sie klar, dass Inklusion primär ein gesellschaftliches und nicht ein schulisches Problem sei. Die gegenwärtig „verhaltene“ Beteiligung der erzbischöflichen Schulen erklärte sie mit zu vielen Unklarheiten. „Wir wollen nicht auf einen zu schnellen Zug aufspringen, von dem wir nicht wissen, ob er hält und wenn er hält, wer herunterfällt“, sagte Eva Jansen. Zu viele rechtliche und finanzielle Aspekte seien für die Ersatzschulen nicht geklärt. Wie bereits im Leitbild formuliert, stehe das Kind an den Schulen im Mittelpunkt. „Dessen optimale Förderung, im Einvernehmen mit dem Elternwillen, ist die oberste Maxime“, stellte sie klar. Konkrete Trägervorgaben sind derzeit in Arbeit. Eine Intensivierung der Kooperation mit den katholischen Förderschulen sei zum Beispiel angedacht.
Beim Erzbistum sei auch eine Richtlinie zum Umgang mit Handies und sozialen Netzwerken an den Schulen in Arbeit. Auf Nachfrage von Seiten der Elternschaft versprach Eva Jansen, dass vor deren Verabschiedung auch die Eltern Gelegenheit hätten, sich hier einzubringen. „Wir brauchen Eltern, die sich mit Kindern auskennen“, sagte die Abteilungsleiterin.
Die AG setzt sich zusammen aus den Schulpflegschaftsvorständen katholischer Schulen, vertritt die Interessen von mehr als 15000 Eltern. Die Treffen finden regelmäßig in den beteiligten Schulen statt. Lutz Becke, Dr. Sabina Grund, Annette Tabor-Schneider und Thomas Schäckel vom Schulpflegschaftsvorstand der Ursulinenschulen hieß die Gruppe in Werl ebenso willkommen wie Schulleiter Heinrich Kröger und sein Stellvertreter Rainer Dyrlich. Sie nutzten die Gelegenheit, das Schulkonzept der Ursulinenschulen mit Gymnasium und Realschule zu erläutern. „Diese Kombination ermöglicht es, den Schülerinnen und Schülern eine passgenaue und individuelle Laufbahn anbieten zu können“, erläuterten sie.
Das nächste Treffen der Arbeitsgemeinschaften Schulpflegschaften der Katholischen Elternschaft im Erzbistum Paderborn ist im November an dessen entgegengesetztem Ende in Neuenheerse bei Bad Driburg (Kreis Höxter).